Letzte Änderung: 09.06.2019

Checkliste Besser entscheiden

Jeden Tag treffen wir hunderte von Entscheiden. Entscheide sind Ausdruck unserer Freiheit und Autonomie. Entscheide sind handlungsorientiert – sie gestalten und wirken. Entscheide sind für das eine und gegen das andere. Viele Entscheide bleiben ohne nachhaltige Konsequenzen. Aber wie steht es um wichtige Entscheide - treffen wir sie mit Bedacht?

 

Entscheide können vereinfacht in drei Arten unterschieden werden:

Bauchentscheide: Starkes Empfinden um die Richtigkeit eines Entscheides ohne dass man wirklich begründen könnte warum ein Entscheid so fallen sollte – geboren aus dem Unbewussten oder Nicht-Bewussten, ein Wissen um verborgene Dimensionen oder Aspekte, das beachtet werden will.

Herzensentscheide: Entscheide in Beziehungsfragen oder bei Anliegen, die die eigene Wesensart betreffen. Entscheide, die einfach Gültigkeit beanspruchen und aus innerer Überzeugung getroffen werden. Gegenläufige Vernunftaspekte prallen ab.

Kopfentscheide: Entscheide, die sich nach Abwägen von Fakten und Argumenten in einem Spannungsfeld von divergierenden Einflussfaktoren abspielen. Vernunft ist Trumpf. Je nach Person beeinträchtigt von mehr oder weniger stark empfundenen Störungen „vom Bauch“, seltener vom „Herzen“.

Entscheide verändern den gegenwärtigen Zustand und werden vor dem Schleier der Zukunft getroffen mit allen Unbekannten (bekannten Unbekannten und unbekannten Unbekannten). Anbetracht der Ungewissheit müssen die Wirkungszusammenhänge der zu entscheidenden Situation erfasst werden (Konsequenzen-Abschätzung) und die Zielsetzungen im Auge behalten werden: Was ist die Auswahl der Handlungsalternativen und wie sieht die Konsequenzen-Abschätzung aus? Wie entscheiden wir uns am besten vor diesem Hintergrund von unvollständigem Wissen, Komplexität ,beschränkter Verfügbarkeit von Informationen, Beurteilungsvermögen und Zeit?

Folgende Fragestellungen können die Entscheidqualität positiv beeinflussen

 

Umgang mit Dilemma („Zwickmühle“):

Optionen können mit unterschiedlichen negativen Konsequenzen verbunden sein oder sind moralisch paradox oder ausweglos:

Dilemma sind eher selten. Soweit überhaupt entscheidbar liefert die Laplace-Regel (Aufsummierung von möglichen Resultaten und rechnerische Gegenüberstellung am ehesten einen brauchbaren Ansatz).

 

Entscheidungsfallen:

 

Instrumente zum besser Entscheiden

 

 

Bewusstsein um die Unvorhersehbarkeit vieler Möglichkeiten und der denkbaren Auswirkungen auf unsere Situation:

 

Entscheid-Schema:

  1. Anlass zur Entscheidung (was löst den Entscheidungsbedarf aus?)
  2. Situationsanalyse (wie kam es zur Situation? Was lief oder läuft falsch?)
  3. Zielsetzungen (wie sieht die ideale neue Situation aus? – Zielkonflikte?)
  4. Was sind die Möglichkeiten (Wege und Mittel zum Ziel?)
  5. Entscheid für eine Option (Dokumentation, warum so und nicht anders/Nachvollziehbarkeit des Entscheides und damit Verbesserung der Entscheidqualität)
  6. Konkrete Entscheid-Umsetzung (zur Tat schreiten)
  7. Ergebniskontrolle (allenfalls nachkorrigieren)