Letzte Änderung: 01.06.2019

Checkliste: Nachfolgeplanung

Die Planung der Unternehmensnachfolge ist ein delikates Unterfangen, da eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen sind: die persönlichen und  finanziellen Ziele des Unternehmers, betriebliche Aspekte, Interessen der Mitarbeiter und Kadermitarbeiter,  Bewahrung des Firmenwertes, Schaffung der Strukturen für die neuen Eigentümer, Familieninteressen usw.  Im Folgenden finden Sie einen kurzen Wegbegleiter.

 

Faktor Zeit

Eine Unternehmensnachfolge ist ein längerer Prozess, der in der Regel mehrere Jahre beansprucht. Sie verlangt Klarheit in vier Aspekten:

 

Bestehender Eigentümer: psychologische, finanzielle, familiäre, ideelle Aspekte

Eine Unternehmensnachfolge bedeutet für den Unternehmer in der Regel den Verzicht auf die weitere persönliche Mitwirkung als Geschäftsführer, sei es per sofort oder nach einer Übergangsphase, verbunden mit  einer persönlichen Neuorientierung. Häufig geht die Nachfolge einher mit dem Ruhestand. Damit stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Unternehmensnachfolge für die Vorsorge des Unternehmers, gegebenenfalls auch schon für die Nachlassplanung sowie die Berücksichtigung familiärer Interessen. Schliesslich stellen sich für manche Unternehmer auch ideelle Fragen hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens und des Fortbestands des Lebenswerks.

Spezifische Fragestellungen des Unternehmers sind insbesondere folgende:

Hinweis: Der Wert eines Unternehmens kann für einen Käufer gegebenenfalls höher sein als der Wert, der sich aufgrund einer normalen Unternehmensbewertung ergibt, z.B. aufgrund von Synergien oder zwecks Elimination eines Mitbewerbers.

 

 

 

Unternehmen: Nachhaltigkeit, Erfolg, Management des Wandels, Mitarbeiter, Bewertung, Rechtsform

Eine Unternehmensnachfolge zieht Rückwirkungen auf das Unternehmen nach sich:

 

Neuer Eigentümer

Der oder die neuen Eigentümer müssen das Unternehmen in Zukunft managen wollen und die Mittel aufbringen können, um die Akquisition zu finanzieren. Zudem müssen sie die Akquisition rechtlich und steuerlich strukturieren – z.B. durch eine gemeinsame Akquisitionsholding, verbunden mit einer Bankfinanzierung. Gegebenenfalls muss der Verkäufer einen Teil des Verkaufspreises als Darlehen an die neuen Eigentümer stehen lassen, um die Finanzierung, z.B. durch Kadermitarbeiter, zu ermöglichen.

 

      Z.B. durch eine vorgängige Substanzverminderung des Unternehmens, eine Kaufpreisstaffelung oder eine      erfolgsabhängige Kaufpreiskomponente.

      Z.B. können Anteile an einer Kapitalgesellschaft, die im Privatvermögen gehalten werden, im Allgemeinen steuerfrei veräussert werden, sofern keine indirekte Teilliquidation erfolgt. Die Steuerfolgen sind daher unter Umständen auch von den Eigenschaften des Erwerbers abhängig. Oder: Der Verkauf einer Einzelfirma führt in aller Regel zur Realisation von stillen Reserven – und damit zu entsprechenden Steuer- und Sozialversicherungskosten.

 

Typologie von Nachfolgelösungen

Die Möglichkeiten von Nachfolgelösungen umfassen in etwa folgendes Spektrum:

 

Nachfolgeprozess

Jede Nachfolge verlangt die sorgfältige und tief greifende Analyse aller Aspekte. Dazu muss ein vernünftiger Zeitrahmen eingeplant werden. Eine sorgfältige und gezielte Kommunikation während des ganzen Prozesses mit allen Interessensgruppen ist wichtig: Unternehmer, Familie, Mitarbeiter, Führungskräfte, mögliche Erwerber, Kunden des Unternehmens.

Die  Berücksichtigung aller persönlichen und sachlichen Interessen verlangt einen sehr guten Überblick über eine Vielzahl von Aspekten. Die Wahrung dieses Überblicks erfordert meistens eine kompetente Begleitung und kreatives Gestaltungsvermögen. Vorschnelle Lösungen sollten vermieden werden. Zudem kann das Denken in Szenarien hilfreich sein.

Eine Reihe von vorbereitenden Massnahmen erleichtert die eigentliche Übergabe des Unternehmens. Diese Massnahmen können sich, auch aus steuerlichen Gründen, über mehr als fünf Jahre hinziehen: z.B. Beachtung einer steuerlichen Sperrfrist zur Vermeidung der steuerlichen Realisation von Gewinnen, Einbezug der Vorsorgeplanung in die Unternehmensnachfolge durch entsprechende Vorsorgepläne oder Einkauf in die Vorsorgeeinrichtung usw.

Ein professioneller  Kaufvertrag mit allen Begleitmassnahmen ist das Kondensat und die Reflektion aller Abmachungen zwischen allen Parteien, der Vollzugshandlungen und des Umgangs mit planwidrigen Vorfällen.