Letzte Änderung: 26.06.2021

Geld

Die Spezialisierung der Wirtschaft bedingt einen intensiven Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Geld ist nichts anderes als ein praktisches Transaktionsmittel, um diesen Austausch zu bewerkstelligen.

Geld kann, muss aber nicht einen Eigenwert besitzen. Ob Gold oder Papier als Geld verwendet wird: Geld gewinnt seinen Wert durch dessen Akzeptanz als Grössenmass und Mittel des Austauschs von Gütern und Dienstleistungen in einem Wirtschaftsraum und die Verwendung von Geld wird durch dessen Praktikabilität im Austausch gefördert. Geld basiert damit vor allem auch auf Vertrauen und Praktikabilität. Die Anforderungen und Charakteristika von Geld sind dabei hauptsächlich folgende:

 

Geldwertstabilität bedeutet die langfristige Beständigkeit des Tauschwertes, gültig für einen gewissen Waren- oder Dienstleistungskorb. Geldwertstabilität kann durchaus fortbestehen, wenn einzelne Güter teurer werden, soweit diese Teuerung lediglich Ausdruck einer gesteigerten Nachfrage ist. Bei einer allgemeinen Teuerung, bei der ein Warenkorb als Ganzes teurer wird, liegt eine echte Teuerung vor, die als Inflation bezeichnet wird, was mit einem Verlust von Kaufkraft einhergeht.

Wie entsteht Geld? - Mit Geld verbindet man vor allem Banknoten und Münzen, die als herkömmliches Zahlungsmittel dienen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das Banknotenmonopol. Nur der SNB kommt in der Schweiz das Privileg zu, Geld in Form von Banknoten und Münzgeld in Umlauf zu bringen. Aber auch die Banken „schöpfen Geld“ indem sie Kredite vergeben und einen Geldbetrag zur Verfügung stellen, der für Zahlungszwecke zur Verfügung steht. Die Geldmenge, die auf diesem Weg in den Umlauf kommt, wird als „Giral-Geld“ bezeichnet und beträgt ein Vielfaches der Geldmenge, die in Form von Banknoten und Münzen im Umlauf ist. Siehe dazu näheres im Artikel "wie ensteht Geld?"

Was sind Währungen und warum verändern sich die Wechselkurse von Währungen? - Währungen sind verschiedene, meistens von nationalen Zentralbanken kreierte Geldsysteme. Je nach Geldpolitik der Zentralbanken, die oftmals vom Staat beeinflusst ist, wird die Geldmenge übermässig ausgedehnt, so dass die Wirtschaftsleistung nicht Schritt hält. Wechselkursveränderungen spiegeln diese unterschiedliche Notenbankpolitik.

Was ist Inflation? - Zurzeit herrscht eine recht hohe Geldwertstabilität und damit eine gleichbleibende Kaufkraft von Löhnen und Renten. Sollte sich dies ändern und muss für denselben Warenkorb immer mehr Geld bezahlt werden, entsteht Inflation. Inflation hat das Potential enormen wirtschaftlichen Schaden zu bewirken und Vermögen zu pulverisieren. Rentenempfänger sind bei hoher Inflation hilflos dem Verfall der Kaufkraft ihrer Renten ausgesetzt, es sei denn die Renten werden regelmässig zum Inflationsausgleich angehoben.   

Was sind Zinsen und warum sind Zinsen geschuldet? - Die Frage des Zinses für Geldschulden bzw. die Frage des Zinsverbotes wirft interessante Fragestellungen ökonomischer, religiöser und philosophischer Natur auf. Der Islam stipulierte ein Zinsverbot für welches sich unter anderem schon in vorislamischen Zeiten beispielsweise der Kirchenvater Augustinus einsetzte. Aus ökonomischer Sicht ist der Zins vielschichtig und dient unter anderem zur Abdeckung eines möglichen Wertzerfalls der Geldschuld, dem Ausgleich für das Risiko, dass die Geldschuld niemals zurück bezahlt wird, einem Entgelt für die Nutzung bzw. des Verzichts zur eigenen Nutzung, etc.